Seit 2016 eröffnet die „JazzBaltica All Star Band“, ein reines Frauenensemble mit wechselnder, aber zuverlässig starker deutsch-skandinavischer Besetzung, das Festival. Die Leitung übernimmt jedes Jahr eine andere Künstlerin, 2019 war es Julia Hülsmann.
„Sie sehen mich heute in einer ungewohnten Rolle, normalerweise verschanze ich mich hinter dem Klavier“, gestand sie damals. Für Jazz Baltica hat sie Titel aus eigener Feder neu arrangiert, die sich mit dem Thema Farben auseinander setzen, und sie mit federleichtem Schlag dirigiert. Neben „Yellow“, „Red“ und dem sinistren „Dunkel“ spielte das 20-köpfige Ensemble Gedichtvertonungen von James Joyce und Emily Dickinson.
„Die Jazzerinnen kommen sofort zur Sache und das ist aktueller Big Band Jazz auf höchstem Niveau. (…) So weht ein dichtgewebter Big Band Sound durch die Halle des Maritims, der im Mittelteil ruhiger wird, um den Boden für die Soli von Posaune und Tenor-Sax gut aufzubereiten. Dann fallen die Bläser mit den verschachtelten Sätzen wieder den Solistinnen in die Arme und beenden so Soli und Thema. (…)
Die vielen farbigen Stimmen der Instrumente sind die musikalischen Fäden, die den Klang des Korpus verdichten. So verhält es sich bis zum finalen Höhepunkt, an dem diese Fäden dramatisch gesteigert akkumulieren: Dramatissimo! Dies alles und mehr ist das Venus Orchestra von Julia Hülsmann. Ein, wenn nicht der Höhepunkt des JazzBaltica-Festivals!“
Die so entstandenen Arrangements finden seither weitere Verwendung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bigbands (Swiss Jazz Orchestra, NDR Bigband).